Leserbrief Anne Schreiner 25.01.2021

Gesendet an Rheinpfalz am 25.01.2021, nocht nicht veröffentlicht

Leserbrief zum Artikel „Bebauungsplan ein gutes Stück vorangebracht“ (in der Ausgabe vom Samstag, 16. Januar)

In der Ratssitzung vom 07.01.2021 wurde der Bebauungsplan „Jakobstraße/Lohnsbachpark“ behandelt. Mit gewissem Erstaunen nahmen wir den Fortschritt des Projektes zur Kenntnis. Wir waren überrascht, dass Anwohner, Bürger und Öffentlichkeit zu diesem späten Zeitpunkt lediglich in Kenntnis gesetzt wurden.

Seitens der Sparkasse sind 2 Mehrfamilienhäuser auf deren Gelände in einer Höhe von 12,50m (4 Etagen) mit 23 Wohneinheiten und über 40 Stellplätzen geplant. Der Bebauungsplan in dieser Form ist aus verschiedenen Gründen schlicht nicht tragbar. Der angrenzende Lohnsbachpark ist „jenseits der Brücke ein naturbelassenes Feuchtbiotop, das Ruhe, Erholung und auch eine interessante Flora und Fauna zu bieten hat.“ Soweit das Zitat auf der Homepage der Gemeinde. Das Bauprojekt würde sowohl den Lohnsbachpark als auch den Spielplatz nachhaltig beeinflussen. Eine riesige Fläche würde für den Neubau und die Bereitstellung der Parkplätze versiegelt, in einem Überschwermmungsgebiet! Der Park erhielte bei einer Gebäudehöhe von 12,50m kaum noch Sonne. Der zusätzliche Verkehr käme in der verkehrsberuhigten Zone mit einer ohnehin schon mehr als angespannten Verkehrssituation noch hinzu.

Der Lohnsbachpark ist ein Ort für alle Bürger, der Spielplatz ein Ort für Kinder. Die Gemeinde sollte stolz sein einen Park dieser Größe im Ortskern zu besitzen anstatt Bauprojekte dieser Art zu unterstützen und einem Investor die Genehmigung für zwei 4-stöckige Häuser unmittelbar am Park zu erteilen, ohne Rücksicht auf Natur, Umfeld und Nachbarn. Es steht außer Frage, dass es Bedarf für Wohnraum gibt. Es muss aber nicht immer die Maximal-Variante sein, die weder optisch noch in Bezug auf die Infrastruktur ins Ortsbild passt? Statt dessen wäre eine weniger aggressive Bebauung oder ein Fokus auf den derzeitigen Leerstand im Ortskern der richtige Ansatz. Statt sich in Bloßstellungen und Stellungnahmen im Anschluss an die Sitzung zu verlieren, sollten ernsthafte Auseinandersetzungen über den Inhalt von Beschlussempfehlungen im Rahmen einer sachlichen Diskussionskultur als konstruktiv betrachtet werden. Auch mit dem Blick auf Projekte in Nachbargemeinden ensteht der Eindruck, dass es der Gemeinde nicht gelingt für und mit den Bürgern zu planen.