Einspruch der Fam. Remmler/Müller, 22.02.2021

Einspruch der Fam. Remmler / Müller gegen den Bebauungsplan Jakobstrasse / Lohnsbachpark als Anlieger und Bürger von Winnweiler

  1. Anliegerversammlung
    Die Anlieger wurden nicht in einer Anliegerversammlung informiert.
    Wir beantragen für die weitere Planung eine öffentliche Anliegerversammlung.

  2. Die Umlegung der Lohnsbach
    Der letzte Entwurf des Bebauungsplans zeigt unter Anderem auch die Verlegung des Lohnsbaches und die Stilllegung der Teiche. Wir sehen hierdurch einen erheblichen Eingriff in die Natur durch die Zerstörung der Lebensräume jener Tierarten, die sich hier über die Jahre hinweg angesiedelt haben und zum Teil unter Artenschutz stehen.
    Eine angebliche Renaturierung findet durch die Umlegung des Baches, unserer Meinung nach, nicht statt.
    Wir beantragen für die Verlegung des Lohnsbaches / Stilllegung der Teiche eine Umweltprüfung.

  3. Hochwasserschutz
    Durch die Stilllegung beziehungsweise Trockenlegung der Teiche fehlt ein wichtiges Wasserrückhaltesystem, wodurch die bestehende Hochwasser-problematik verstärkt wird.
    Im Blick auf den Klimawandel wird es immer wichtiger werden mehr Retentionsflächen zu schaffen, statt weniger.
    Wir beantragen für die Verlegung des Lohnsbaches und die Stilllegung der Teiche ein wasserrechtliches Verfahren.

  4. Die Versiegelung von Oberflächen
    Durch den Bau der Wohneinheiten und des Medizinischen Versorgungszentrums, inklusive der dazugehörigen Parkplätze, werden große Flächen im Ortskern versiegelt. Weil sich durch den Klimawandel die Innenstädte immer mehr aufheizen, müsste ein hohes Interesse bestehen dem entgegen zu wirken. Mit dem Bauvorhaben Jakobstrasse / Lohnsbachpark wird darauf keine Rücksicht genommen.
    Des Weiteren beobachten wir in den letzten zwei Jahren, aus umwelttechnischen Gründen, negative Eingriffe im Bereich der Schleifbach durch Abholzung alter Baumbestände und somit eine Zurückdrängung der bestehenden Fauna und Flora. Bei der heutigen Lage unserer Biodiversität müssten solche Regionen unbedingt erhalten bleiben. Vor allem weil auf diesem Gebiet mehrere bedrohte und geschützte Tierarten beheimatet sind, wie zum Beispiel Zauneidechse, Gartenschläfer, Maulwurf, Feldlerche, Ringelnattern, Flusskrebs, Teichhuhn, usw.
    Leider wurde durch Anglertätigkeiten so manchen Arten das Leben zusätzlich erschwert.
    Wir beantragen ein Umweltgutachten für diese Bereiche.

  5. Die Lebensqualität wird nachhaltig negativ beeinflusst
    Angesichts wachsender Einwohnerzahlen sollte nicht der einzige Park mit angrenzenden Schrebergärten verkleinert, beziehungsweise abgeschafft werden. Das Gegenteil sollte der Fall sein: mehr Park inklusive großem Kinderspielplatz und mehr Schrebergärten für mehr Lebensqualität.
    Gerade in der Coronazeit ist so manch einem bewusst geworden, wie wichtig Grünflächen zur Erholung sind.
    Der Ortsvorstand sollte bemüht sein, Auswirkungen auf Natur, Klima und Bürger höher zu bewerten als wirtschaftliche Interessen.
    Auch wird das Verkehrsaufkommen größer und mit ihm steigt auch die Lärmbelästigung, die Stickstoff- und Feinstaubbelastung, ohne jeglichen Mehrwert für Anwohner und ansässigen Geschäftsinhabern. Die zusätzlichen Belastungen für jene wären erheblich.
    Hier wird ebenfalls über die Köpfe der langjährigen Einwohner hinweg entschieden.
    Wir beantragen dies zu überprüfen.

Mit freundlichen Grüßen

Michaela und Michael Remmler
Dresdner Straße 15, Winnweiler

Sandra und Peter Müller
Dresdner Straße 15, Winnweiler